RB Leipzig hat sich nach dem Aufstieg schnell in der Spitzengruppe der Bundesliga eingenistet und die Sachsen planen, auch in Zukunft immer in den Top-Rängen der Liga zu landen. Die Champions League ist längst zu einem erklärten, jährlich wiederkehrenden Ziel geworden. Trotzdem wirken die roten Bullen manchmal noch nicht wie ein gefestigtes Spitzenteam und schaffen es auch nicht, Bayern München wirklich anzugreifen und ernsthaft um den deutschen Meistertitel mitspielen zu können.
Auch die Buchmacher trauen den Leipzigern noch nicht die Rolle eines Meisterschaftskandidaten zu. Sie bewerten die Mannschaft immer noch vor jeder Spielzeit mit einem großen Abstand zu den Bayern und mit Rückstand auf Borussia Dortmund. Die Profis aus der Branche der Sportwetten irren sich in ihrem Urteil nur überaus selten.
Aber was fehlt Leipzig denn nun eigentlich noch, um eine echte Spitzenmannschaft zu werden? Es sind letztendlich nur Kleinigkeiten, wie unsere folgende Analyse aufzeigt.
Leipzig fehlt aktuell besonders ein wirklich wichtiger Titel. Natürlich konnte die Mannschaft 2022 den DFB-Pokal gewinnen, aber dieser Titel trägt einen kleinen Makel. Die Mannschaft gewann ihn eben nicht gegen die Spitzenteams, sondern gegen den SC Freiburg im Endspiel und das auch nur knapp. Dadurch konnte der Club nicht den erhofften Reputationssprung nach vorn machen. Man ist in Leipzig völlig zurecht stolz auf den Titel, aber es bleibt eben so, dass eine echte Spitzenmannschaft so ein Endspiel gegen Bayern München oder Borussia Dortmund gewinnen muss, um sich selbst noch nachhaltiger ins Gespräch zu bringen.
Die Meisterschaft oder die Champions League wären andere Wettbewerbe, die von den Leipzigern gespielt werden. Beide sind mit einem sehr viel höheren Prestige verbunden. Wie man hier im Blog nachlesen kann, gilt die deutsche Meisterschaft als der ehrlichste Titel, da er über 34 Spieltage erarbeitet werden muss. Beim DFB-Pokal hängt dagegen auch sehr viel vom Losglück ab.
Zuletzt wurde aber der Rückstand von RB Leipzig auf die Bayern wieder größer. Auch die Champions League ist mit großem internationalem Ansehen verknüpft, aber Leipzig kam hier nur einmal in die Nähe des Endspiels und ist von einem Titelgewinn aktuell noch weit entfernt. Diese beiden Titel würden den Status der Leipziger jedoch sofort verbessern.
Es ist weithin bekannt, dass eine richtig gute Saison schon einmal drin ist, wenn ein starker Kader vorhanden ist. Die Leipziger hatten diese Chance bereits, als Bayern München bis zum letzten Spieltag gefordert wurde. Allerdings wurde diese großartige Saison nicht mit dem Gewinn der Meisterschafts gekrönt, sondern es blieb nur der zweite Platz.
Die Leipziger mussten dann aber feststellen, dass die Mannschaft sich sehr schwer damit tut, diesen Teilerfolg zu wiederholen. Es ist immer wieder eine Herausforderung, einen Top-Kader zu haben. Ganz besonders dann, wenn andere große Clubs erst einmal aufmerksam geworden sind und immer wieder Spieler von den Leipzigern weglocken. An dieser Stelle sei auch Ex-Trainer Julian Nagelsmann erwähnt, der von Leipzig zu Bayern München wechselte.
Leipzig konnte die großen Leistungen, wie auch das Halbfinale in der Champions League, nicht konstant wiederholen und hat sich daher bei den Fans und Experten noch nicht als echte Spitzenmannschaft durchsetzen können. In der letzten Bundesligasaison dümpelte die Mannschaft lange im Tabellenmittelfeld und kam erst sehr spät auf einen Champions League Platz.
Auch diese Saison ging zunächst wenig erfolgreich los. RB Leipzig zeigt nicht die Konstanz, die von einer echten Spitzenmannschaft erwartet werden darf. Leipzig muss wohl erst noch einen Kader zusammenstellen, der in der Breite noch mehr Qualität anbietet, um auch schwächere Saisonphasen mit Verletzungen und Sperren besser überbrücken zu können.
RB Leipzig konnte bisher nur einmal in das Halbfinale der Champions League vordringen. Der Verein braucht aber mehr internationale Erfolgserlebnisse, um den eigenen Ruf als Spitzenmannschaft zu untermauern. Die Gruppenphase kann noch nicht sicher bewältigt werden.
Das macht aus dem RB Leipzig wieder nur eine Mannschaft von vielen, die sich im europäischen Geschäft tummeln. Der Status eines Spitzenteams wird dagegen nur über ein konstantes Erreichen des Achtelfinales erreicht, was sich automatisch auf die Leistungen in der Liga auswirken wird.
Die Leipziger können in dieser Saison wieder einen neuen Anlauf in der Champions League unternehmen. Die Mannschaft hat eine Gruppe zugelost bekommen, die durchaus zu schaffen wäre. Der Start in die Bundesligasaison hat jedoch viele Schwächen des Teams offenbart, auch wenn einzelne Positionen sehr stark besetzt sind. Es wird also interessant sein, zu sehen, wie sich die Leipziger schlagen werden.
Der dritte Platz ist immer noch ein Ticket zur Europa League, aber man hat gesehen, dass die Kluft zwischen den einzelnen europäischen Wettbewerben doch sehr groß ist. Eintracht Frankfurt hat die Europa League gewonnen und gilt dennoch nicht als Bundesliga-Spitzenmannschaft, weil schlichtweg die Ergebnisse in der Liga fehlen.
Mit Timo Werner wurde eine Rückholaktion durchgeführt, die den RB-Stürmer vom FC Chelsea wieder in die Bundesliga zurückbrachte. Er ist sicherlich kein internationaler Starspieler, aber immerhin der profilierteste Akteur im Leipziger Kader. Christopher Nkunku ist auf dem besten Weg dahin und erlangt auch zusätzlich noch Reputation durch die französische Nationalmannschaft.
Da die Leipziger sich aber hauptsächlich nur beim Schwesterverein RB Salzburg bedienen, fehlt der Mannschaft das Flair eines Spitzenteams, deren Kader mit Stars nur so gespickt ist. Das macht sich natürlich auch in der öffentlichen Wahrnehmung bemerkbar.
Die Leipziger hätten einen Ein-Jahres-Vertrag mit Cristiano Ronaldo hervorragend vertragen können und wären dann womöglich mehr als Spitzenteam wahrgenommen worden, als jemals zuvor. Auch wenn ein solcher Transfer nur bedingt Sinn ergibt, hilft er doch dabei, ein globales Ansehen aufzubauen.
RB hat ohnehin schon den Makel, im Dschungel der RB-Clubs gefangen zu sein. Das macht es noch zusätzlich schwer, ein eigenes Profil zu gewinnen. Für die Leipziger besteht am Ende nur die Möglichkeit, den eigenen Kader so gut aufzustellen, dass man mit den Bayern mithalten kann. Hierzu muss die eigene Transfermentalität aber noch geändert werden - Leipzig braucht einfach mehr renommierte Spieler.
Die Leipziger gehören in der Bundesliga zum erweiterten Kreis der Spitzenmannschaften, werden aber lange nicht so wahrgenommen wie der FC Bayern oder die Borussia Dortmund. Das Ansehen kann der Club nur über eine jahrelange Konstanz erreichen, so wie es die beiden anderen Clubs jahrelang vorgemacht haben. Die Frage ist nur, ob in Leipzig die nötige Geduld herrscht, diesen Prozess abzuwarten.
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